Archiv 2010
Die Freiwilligen Feuerwehren Bleicherode, Sollstedt und Niedergebra rücken aus, wenn im knapp 900 Meter langen
Tunnel Höllberg auf der A 38 etwas passiert. Zuständig sind sie für das Ostportal, die so genannte Nordröhre
Richtung Göttingen. Damit teilen sie sich die Zuständigkeit mit ihren Kollegen aus dem Eichsfeld. Der Tunnel
Höllberg ist der einzige Autobahntunnel im Landkreis. "Für die Feuerwehren ist damit ein neues Aufgabengebiet
dazugekommen", sagt Kreisbrandinspektor Wilfried Ittershagen. Um für mögliche Einsätze im Tunnel gerüstet zu
sein, haben die Feuerwehren nicht nur spezielle Technik bekommen. In zahlreichen Einführungen in die neue
Ausrüstung und zusätzlichen Übungen haben die Feuerwehrleute verschiedene Szenarien im Tunnel geprobt -
zuletzt Ende vergangenen Jahres den Unfall eines Gefahrguttransporters im Tunnel.
Die technische Spezialausrüstung wie eine Wärmebildkamera oder Atemschutzüberwachung ist in der
Feuerwehren Niedergebra und Bleicherode stationiert. Finanziert haben die rund 54.000 Euro teure Technik der
Freistaat und die Autobahngesellschaft DEGES. "Verbunden sind damit neue Ausbildungen, Trainings und auch
regelmäßige Übungen im Tunnel", so der Bleicheröder Ordnungsamtsleiter Burkhard Keil. In der
Stützpunktfeuerwehr Bleicherode, in der von 72 Kameraden 45 aktiv sind, sind alle Aktiven auf einen Einsatz im
Tunnel vorbereitet. Schlagen die Überwachungssysteme des Tunnels Höllberg Alarm, so wird der zunächst an die
zentrale Tunnelleitstelle von Thüringen in Zella-Mehlis weitergeleitet, die dann die Leitstellen vor Ort informiert.
Gerade im Hinblick auf diese neue Aufgabe, die zur bisherigen Aufgabenpalette der Feuerwehren hinzukommt,
weist Kreisbrandinspektor Wilfried Ittershagen auf die Bedeutung der Freiwilligen Wehren hin: "Man darf nie
vergessen: Der Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren ist ehrenamtlich. Es ist eine aufopferungsvolle Arbeit, die oft
mit einem persönlichen Risiko verbunden ist. Das muss man ganz hoch anerkennen und Respekt und Dank
aussprechen." Wichtig sei gerade vor diesem Hintergrund eine gute Nachwuchsarbeit, um die Zukunft der
Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis zu sichern. In Bleicherode beispielsweise gibt es seit fast 20 Jahren eine
Jugendfeuerwehr, in der Jungen und Mädchen ab sechs Jahren stets willkommen sind.
Info zum Bild:
Kreisbrandinspektor Wilfried Ittershagen mit stellv. Wehrführer Marcel Steinecke, Ordnungsamtsleiter Burkhard
Keil und Wehrführer Wolfgang Werkmeister von der FFW Bleicherode mit der Wärmebildkamera.