Archiv 2012
142 Einsätze sind keine Kleinigkeit
In diesem Monat fand die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bleicherode statt. Dabei wurde
Bilanz gezogen, ein Ausblick gewagt und es wurden Gäste begrüßt...
Zu den Gästen gehörten neben Vertretern der Ortsteilfeuerwehren Elende und Obergebra, der Bleicheröder
Bürgermeister Frank Rostek, sein Stellvertreter Wilfried Guder und Kreisbrandinspektor Wilfried Ittershagen. Sie
alle würdigten die Leistungen der Kameraden im vergangenen Jahr.
Die Feuerwehr Bleicherode hatte zum Jahreswechsel 42 Mitglieder in der Einsatzabteilung, acht Mitglieder in der
Alters- und Ehrenabteilung sowie 20 Jungen und Mädchen in der Jugendfeuerwehr.
Zu insgesamt 142 Einsätzen mussten die Kameraden im Jahr 2011 ausrücken. 30-mal hieß das Einsatzstichwort
Brandeinsatz und 112-mal musste Technische Hilfe geleistet werden. Dabei hatten es die Feuerwehrleute nicht nur
mit Bagatellen zu tun. Zu den mittlerweile alltäglich geworden Einsätzen bei Verkehrsunfällen auf der Autobahn
gesellte sich unter anderem eine Serie von Fahrzeugbränden im Stadtgebiet. Während dieser Phase wurde die
Feuerwehr Bleicherode einige Zeit in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.
Nach dem schweren Unwetter am 11. September 2011 hatten die Bleicheröder Floriansjünger alle Hände voll zu tun,
so zum Beispiel bei den Aufräum- und Sicherungsarbeiten am gefluteten Kreisverkehr des Heerweges oder am
abgedeckten Wohnhausdach in der Hauptstraße.
Ein weitaus umfangreicheres Schadensereignis, das Bleicherode in die Schlagzeilen der Nachrichten sämtlicher
Fernseh- und Rundfunkanstalten brachte, musste die Feuerwehr am Abend des 21. September bewältigen. Als die
Freiwilligen Feuerwehren um 20.25 Uhr durch die Rettungsleitstelle alarmiert wurden, ahnten sie nicht, welche
Aufgaben auf sie zukamen. Das Bild, welches sich den Kameraden bereits auf der Anfahrt zum Einsatzort bot, war
dramatisch. Im Bahnhof Bleicherode-Ost rollten zuvor zwei voll beladene Güterzüge aufeinander. Bei diesem
Unglück, bei dem wie durch ein Wunder niemand ernsthaft verletzt wurde, entstand ein Sachschaden in Höhe von
mehreren Millionen Euro.
Zwei mit je 93.000 Liter Benzin beladene Kesselwagen gingen sofort in Flammen auf, die von nachalarmierten
Kräften bereits vom weit entfernten „Schern“ wahrgenommen werden konnten. Weitere Waggons entgleisten und
verloren ihre gefährliche Ladung. So auch ein Kessel mit 15.000 Liter der Chemikalie Dimethylformamid, der in
Höhe der Fußgängerunterführung vom Waggon gerissen wurde und leck schlug. Nur durch das besonnene Handeln
der Einsatzkräfte konnte Schlimmeres verhindert werden.
An dieser Stelle möchten sich die Kameraden der Feuerwehr Bleicherode bei den über 150 freiwilligen und
hauptamtlichen Feuerwehrfrauen und -männern des Landkreises Nordhausen sowie den Werksfeuerwehren Leuna
und Lingen bedanken, die in dieser Nacht und den folgenden Tagen so großartige Unterstützung geleistet haben.
Weiterhin beim Bürgermeister Frank Rostek, den Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes der Stadtverwaltung, dem
Heimat- und Fremdenverkehrsverband und der AWO, die so selbstverständlich für die gute Versorgung der
Einsatzkräfte gesorgt haben.
Für ihre Aufgaben im örtlichen und überörtlichen Brandschutz und der Allgemeinen Hilfe stehen der Feuerwehr
Bleicherode sieben Einsatzfahrzeuge zur Verfügung. Über 30 Atemschutzgeräte, zwei hydraulische Rettungssätze,
Wärmebildkamera, Gasmessgeräte und Geräte zum Umgang mit gefährlichen Stoffen komplettieren die
Standardausrüstung der Wehr. Alle Kameraden sind über das ganze Jahr bemüht, sich an den wöchentlichen
Ausbildungsdiensten mit ihrer Technik vertraut zu machen und sie stets einsatzbereit zu halten. Das Bemühen des
Bürgermeisters, das in diesem Jahr 40 Jahre alt werdende Tanklöschfahrzeug im Jahr 2013 durch ein neues
Fahrzeug zu ersetzen, wurde mit Freude vernommen.
Neben der aufgewendeten Freizeit bei Alarmierungen, sind mehrtägige Führungslehrgänge und Weiterbildungen an
der Landesfeuerwehrschule in Bad Köstritz und im Feuerwehrtechnischen Zentrum des Landkreises Nordhausen
ebenso selbstverständlich, wie die über 60 organisierten Dienstabende und Veranstaltungen. Für diese gezeigte
Leistung bedankte sich die Wehrführung.
Durch den Bürgermeister konnten Auszeichnungen, Beförderungen und Ernennungen durchgeführt werden.
Befördert wurden: Mario Czinzoll zum Oberlöschmeister, René Werner und Jörg Makuc zum Löschmeister, Daniela
Dietrich zur Hauptfeuerwehrfrau, Matthias Gropengießer zum Hauptfeuerwehrmann, David Marxen zum
Oberfeuerwehrmann und Michael Kallmeyer zum Oberfeuerwehrmann.
Ernannt werden konnten: Matthias Gropengießer zum Maschinist und zum Gruppenführer, René Rusch zum
Gruppenführer, René Werner zum Gruppenführer und Mario Czinzoll zum Verantwortlichen für die Bedienung,
Wartung und Pflege der Informations- und Kommunikationsmittel. Ausgezeichnet wurden für ihre pflichttreue
Dienstzeit von 25 Jahren die Kameraden Jörg Werkmeister, Mario Olschewski und René Rusch, sowie von 10
Jahren der Kamerad David Marxen.
Zusätzlich wurden vom Bürgermeister Frank Rostek die Kameraden Jörg Werkmeister, Mario Czinzoll und David
Marxen für Ihre vorbildliche Einsatzbereitschaft und Übernahme zusätzlicher Verantwortung mit einer Geldprämie
ausgezeichnet.
Um Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu geben und somit das Interesse am aktiven
Feuerwehrdienst zu wecken, kümmert sich der Jugendfeuerwehrwart Falk Pavlitschek jeden Samstag von 10:00 bis
12:00 Uhr um das spielerische Training und die Wissensvermittlung rund um die Feuerwehr. Bereits ab dem 6.
Lebensjahr können Kinder und Jugendliche hier die ersten Grundlagen für die Tätigkeiten einer Feuerwehrfrau oder
Feuerwehrmannes erwerben.
Bereits ab dem 16. Lebensjahr besteht die Möglichkeit in der aktiven Einsatzabteilung tätig zu werden. Wer seinen
technischen Sachverstand und seine Führungskompetenz in den Dienst der Allgemeinheit stellen möchte, ist
herzlich eingeladen, sich freitags ab 19:00 Uhr im Gerätehaus in der Gütersloher Straße einen Überblick über die
Arbeit der Feuerwehr zu machen oder einfach einmal hineinzuschnuppern. Selbstverständlich kann auch ein
persönlicher Termin über das Ordnungsamt der Stadtverwaltung Bleicherode vereinbart werden, oder man kann
sich einen ersten Eindruck auf der Homepage www.feuerwehr-bleicherode.de verschaffen.
Quelle: nnz 26.01.2012